Immer wieder spannend, die Brücke von Chalkis. In der Nacht vom 15. auf den 16.Juni passierten wir die Brücke von Chalkis. Wir haben die Brücke schon sehr oft passiert und doch ist es jedes Mal wieder von Neuem spannend. Die Brücke verbindet das Festland mit der Insel Euböa an der engsten Stelle. Genau an dieser Stelle herrscht eine sehr starke Strömung, die alle sechs Stunden kippt. Genau zu diesem Zeitpunkt ist die Strömung sehr gering und die Brücke wird geöffnet. Es handelt sich um eine sehr alte Schiebebrücke, die nur nachts geöffnet wird, damit sich das Verkehrschaos durch die Brückensperrung noch im Rahmen hält. Manchmel klemmt sie auch, das macht die ganze Sache dann noch spannender.
Wir kamen auf der Südseite der Brücke in Chalkis an, gingen vor Anker, denn eine Anlegemögichkeit für Yachties gibt es auf dieser Seite leider nicht.
Die Brücke von der Südseite
Mit dem Dinghy geht es dann an Land zur Hafenpolizei. Hier entrichten wir unseren Obolus von Euro 18,86. Dann wird uns gesagt, dass wir ab 21.15 Uhr am UKW – Gerät standby sein müssten, denn die Tide würde heute früher kippen. In der Vergangenheit wurde die Brücke nie vor Mitternacht geöffnet, einmal sogar erst gegen 3.00 Uhr nachts.
Wir wollen daran nicht so ganz glauben aber das Risiko nicht an Bord zu sein, wenn die Brücke aufgeht, wollen wir natürlich auch nicht eingehen. Andererseits bringt dieses neue Timing unsere gesamte Planung durcheinander, denn wir wollten mit unserer Crew ja noch in der Taverne essen gehen. Wir bringen also unsere Crew mit dem Dinghy an Land damit sie in der Taverne essen gehen können und verabreden, dass sie auf der anderen Seite der Brücke, wenn wir durchgefahren sind, wieder an Bord kommen.
Wir verstauen Außenborder, Dinghy und das gesamte Zubehör wieder an Deck, denn auf der Nordseite können wir bequem längsseits anlegen und unsere Crew dann wieder an Bord nehmen.
Es wird 21.15 Uhr, nichts tut sich. Es wird 22.00 Uhr, nichts tut sich, es wird 22.30 Uhr kein Pieps im UKW Gerät zu hören. Auf unserem Handy kommen inzwischen SMS unserer Crew an wie z.B.: „Sitzen in der Bar, haben schon das dritte Getränk, das wird teuer!“. Es wird 23.00 Uhr, es tut sich immer noch nichts. Uns knurrt inzwischen der Magen, wir halten uns mit Schokolade und Keksen munter. Um 23.30 Uhr endlich der erlösende Aufruf, dass wir uns für die Durchfahrt der Brücke bereit machen sollen. Auf geht´s!
Wir passieren die Brücke
Gleich sind wir durch. Hier kann man gut erkennen, wie die Brücke unter die Straße geschoben wird.
Unsere Crew empfängt uns leicht beschwingt an der Nordseite. Das haben wir mal wieder geschafft!