Am Sonntagmorgen den 27.5. wollten wir gegen 9.00 Uhr in Richtung Samos starten. Betonung liegt auf wollten.Um 9.45 Uhr waren wir dann endlich zum Ablegen bereit. An der Position an der wir lagen, brauchten wir den Mariniero, der uns mit dem Dinghy den Bug rum schiebt, damit wir um die Kurve kommen, denn wir haben kein Bugstrahlruder und unser Wendekreis nach Steuerbord ist sehr groß
Um 9.50 rufen wir das erste Mal die Marina. Eigentlich ist unsere Leros Marina für griechische Verhältnisse sehr gut organisiert. Und der Mariniero Namens Baba sehr, sehr hilfsbereit. Wie gesagt, eigentlich!
Das Büro anwortet uns, sie würden einen Mariniero schicken. Wir warten. Fünf Minuten später kommt ein Mitarbeiter, der eigentlich für das Leeren der Mülltonnen zuständig ist und will uns unsere Leinen abnehmen. Wir fragen nach Baba und dem Schlauchboot. „Ach so, Schlauchboot!“ sagt er und entschwindet.
Wir warten. Inzwischen ist es kurz nach 10.00 Uhr.
10.10 Uhr rufen wir erneut über UKW die Marina an. Sie bitten um Geduld, Baba würde kommen. Wir warten.
10.15 Uhr Baba kommt aber zu Fuß. Er erklärt uns, dass sie keinen Sprit für das Dinghy haben. Sein Kollege vom Vortag hat den Tank leergefahren, er hat schon Sprit bestellt und er wartet. In 10-15 Minuten wäre der Sprit da. Ok, wir warten.
Wir wundern uns schon warum das so lange dauern soll, die Tankstelle ist genau gegenüber der Marina! Mit dem Moped 1 Minute hinfahren, 2 Minuten tanken, 1 Minute zurück, wo ist da das Problem?
10.30 Uhr Baba erklärt uns, dass er den Sprit nicht einfach an der Tankstelle kaufen kann. Sie haben einen Vertagshändler, der in diesem Fall mit einem Tankwagen anrücken muss, um ein 20 Litertank für das Dinghy zu füllen. Er sei bestellt und soll gleich kommen!
11.00 Uhr uns reicht es jetzt, wir greifen zur Selbsthilfe, nehmen einen 20 Meter langen Festmacher, hangeln uns aus der Box, Wolli konnte das Schiff drehen, in Fahrtrichtung stellen und wir konnten starten!
Der Wetterbericht hat für die ganze kommende Woche Nordwind, mal mehr mal weniger angesagt. Also hieß das, sowieso gegenan mit Maschine. Für Sonntag war noch der wenigste Wind angesagt, also entschieden wir uns die 40 Meilen bis Samos mit Maschine durchzugehen, ist zwar nicht schön aber was soll´s.
Unsere Maschine läuft einwandfrei, schnurrt wie eine Nähmaschine.
Gegen 20.00 Uhr fällt der Anker im Vorbecken des Hafens von Pythagorion.
In der Zwischenzeit liegen wir im schönen Hafen von Pythagorion. Am kommenden Montag starten wir Richtung Kykladen.
Gut dem, der sich zu helfen weiß!!! Und für so alte Hasen wie Euch war der Mariniero doch überflüssig: quod erat demonstrantum!! Und das nicht erst jezt!! 🙂 Wir wünschen Euch,d ass bei künftigen An- und Ablegemanövern und während allen Törn immer alles so problemlos zu lösen ist! Eine gute Saison ohne Zwischenfälle und immer mit richtigem Wind im richtigen Augenblick sowie viel Sonnenschein. LG B & C
Manchmal sind beim Segeln auch die einfachen Dinge kompliziert. Nicht nur in Griechenland. 🙂