Und nun heißt es arbeiten, arbeiten und nochmals arbeiten

Wir werden von unseren Lieben zu Hause oft gefragt, was macht Ihr denn bloß sooo lange auf dem Bock, Ihr müsst doch nur ein bisschen Schleifen, Streichen und Polieren?

Wenn es mal nur diese Arbeiten wären! Um die Fragen unserer lieben Freunde zu Hause zu beantworten, haben wir die meisten Arbeiten dieses Frühjahrs per Bild protokolliert. Diese Liste hat allerdings keinen Anspruch auf Vollständigkeit. In dieser Liste sind nur die umfangreicheren Arbeiten aufgeführt. Die vielen kleinen Handgriffe so Zwischendurch sind durchs Raster gefallen.

In der Pantry empfing uns gleich ein undichter Wasserhahn. Plötzlich sprudelte es aus allen Schlitzen. Der Wasserhahn musste also demontiert und zerlegt werden.

Wasserhahn1

 Wasserhahn schon halb demontiert.

Wasserhahn2

Alles sehr eng und zu dieser Arbeit braucht man mal wieder den dreifach abgwinkelten Arm. Aber Wolli hat es geschafft, Wasserhahn demontiert, O-Ring ausgewechselt und den Wasserhahn wieder montiert. Alles wieder dicht!

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Routinearbeiten am Groß- und Besanmast. Lazzyjacks wieder anbrigen, Fallen runterholen, etc. etc.

Wolli-im-Mast-Routinearbeit

Es war in diesem Frühjahr nicht das letzte Mal, dass er eine Freifahrt in den Mast bekam, man darf gespannt sein!

Routinearbeit-im-Mast2

Noch winkt er ganz fröhlich!

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Der Ankerwinschschalter musste ausgetauscht werden, unser alter hat seinen Geist aufgegeben. Wir haben uns einen ganz tollen mit integrierter Taschenlampe gegönnt. Da dieser Schalter aber einen anderen Stecker hatte, musste auch dieser ausgetauscht werden.

Ankerwinsch1

Noch strahlt der Skipper über seinen neuen Schalter!

Ankerwinsch2Bevor alles angeschlossen werden konnte, musste erst noch ein bisschen gelötet werden. Für einen Schwachstrom-Ingenieur ja nicht zu schwer!

Im Prinzip funktioniert der Schalter aber leider ging die LED der intergrierten Taschenlampe nur kurze Zeit. Schade! Wird im Herbst umgetauscht!

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Vor drei Jahren haben wir unser Lenkrad mit Leder bezogen. Leider hat uns die Firma aus England, über die wir das Leder bezogen hatten, ein nicht UV-beständiges Garn mitgeliefert. Im Laufe der letzten Saison löste sich das Garn im wahrsten Sinn in Wohlgefallen auf. Nun muste Wolfgang die gesamte Naht noch einmal nähen. Macht ja auch sooo viel Spaß!

Lenkrad1

 Das Garn hatte sich komplett aufgelöst!

Lenkrad2

 Stich für Stich, alles wieder neu!

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Alle Jahre wieder, Niro polieren

Niro-Polieren1

 und nochmals Niro polieren

Niro-Polieren2

Es will kein Ende nehmen!

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Die Durchgangs-Kabine bekommt einen neuen Teppich

Teppich-schneiden

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Und nun wird dem Motor zu Leibe gerückt:

Impeller der Wasserpumpe muss alle zwei Jahre gewechselt werden.

Impeller-wechseln1

 Da sitzt das gute Stück, etwas schwer zugänglich, wie fast alles beim Motor

Impeller-wechseln2

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Noch lacht der Skipper

Nachdem Wolfgang den Impeller ausgewechselt und die Pumpe wieder verschlossen hatte, kam der Probelauf. Es tropfte nicht nur, sondern das Wasser spritzte in einem Stahl am Deckel heraus.  Unter Fluchen, Stöhnen und Ächzen versuchte er die Pumpe dicht zu bekommen. Irgendwann hatte er die Nase voll und baute die Pumpe komplett aus, um sie genauer zu untersuchen. Was war geschehen? Die Dichtung war beim Schließen des Deckels komplett verrutscht. Das konnte man im eingebauten Zustand einfach nicht sehen.

Impeller-wechseln3

Am Ende haben wir haben köstlich gelacht!

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Ölwechsel an der Einspritzpumpe

Oelwechsel-an-der-Einspritz

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Ölwechsel am Getriebe

Oelwechsel-am-Getriebe

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Dieselfilter tauschen

Dieselfilter-tauschen

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Zinkanode am Wäremtauscher auswechseln

Zinkanode-am-Waermetauscher

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Alt gegen Neu, Austausch der Pumpe zum Absaugen von Flüssigkeiten aus der Motorbilge

Bilgepumpe

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Die Dieselpumpe musste am Motor ausgetauscht werden, da sie undicht war.

Dieselpumpe-austauschen1

 Die neue Dieselpumpe

Dieselpumpe-austauschen2

 Und hier gehört sie rein!

Dieselpumpe-austauschen3

Alles hat geklappt, die Maschine läuft!

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Von Zeit zu Zeit müssen die Ventile des Motors kontrolliert und gegebenenfalls eingestellt werden. In diesem Jahr war es mal wieder soweit

Ventile-einstellen1

Kontrolle der Ventile mit der Fühllehre

Ventile-einstelle2

Korrektur der Ventile mit dem Ringschlüssel, hier ist Fingerspitzegefühl angesagt

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Unser 15 PS Yamaha – Aussenborder musste in eine Fachwerkstatt gebracht werden, der Impeller war verschlissen und musste erneuert werden. Der Motor bekam kein Kühlwasser mehr.

Aussenborder-zur-Fachwerkst

Das hieß erst einmal 38 kg mit Hilfe der Großschot nach unten lassen und ins Auto hieven. Das alles dann auch wieder retour.

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Auch unser Heckanker sollte wieder hübsch aussehen.

Heckanker-bekommt-neue-Farb

 Ein bisschen Zinkfarbe aus der Dose

Heckanker2

und schon sieht er wieder aus wie neu!

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An den Oberlichtern müssen ab und zu die O-Ringe ausgetauscht werden, damit die Verschlusshebel dicht sind.

O-Ringe-Oberlichter1

 

O-Ringe-Oberlichter2

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Damit bei Schräglage im Kühlschrank nicht immer alles durcheinander fliegt, hat Wolfgang der Bordfrau einen Wunsch erfüllt und die Trennbretter erhöht.

Trennbretter-kuehlschrank1

Ein paar Teakholzbretter wurden beim Schreiner besorgt und auf Maß geschnitten. Dann wurden Löcher reingeboht und in das alte Gegenstück Schrauben eingedreht.

Trennbretter-kuehlschrank2

Nun wurden die beiden Bretter, alt und neu miteinander verbunden und sind nun fast doppelt so hoch. Jetzt kann der Joghurt nicht mehr zwischen die Bierflaschen fallen.

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Unsere drei Halogen-Salingslampen (Decksbeleuchtung) haben unheimlich viel Strom verbraucht. Also entschieden wir uns, sie auf LED umzurüsten. Da es im Handel keine vernünftige LED-Alternative gab, hat Wolli sich entschieden, unsere vorhandenen Lampen umzubauen. Dazu mussten die alten Lampen am Mast erst einmal abmontiert werden. Das hieß für Wolli, abermals sowohl in den Großmast als auch in den Besan zu klettern.

Die Lampen waren mit Niroschrauben im Aluminiummast befestigt. Jeder weiß, Niroschrauben im Aluminium sind nach kurzer Zeit nicht mehr zu lösen. In unserem Fall half nur noch die Eisensäge.

Salingslampen1

 Nein, wir wollen unseren Mast nicht kürzen, nur die Schrauben absägen

Salingslampen2

Wolli bastelt die neuen LED-Lampen

Salingslampen3

Ich brauche nicht zu erwähnen, dass zur Montage der Lampen am Mast wieder einige Klettervorgänge notwendig wurden. Aber die Lampen sind super geworden und beleuchten jetzt unser Deck mit ganz wenig Stromverbrauch. Jetzt können wir auch mal gegen die „Großen“ anstinken und unser Schiff im Hafen hell beleuchten!

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Die Schrauben der Heckklampe wurden gegen stärkere ausgetauscht, denn die Klampe war uns schon einmal rausgerissen. Sicher ist sicher!

Klampe1

 Unter Deck werden die Schrauben angezogen

Klampe2

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Der Lümmelbeschlag (ja so heißt der wirklich) musste ausgetauscht werden, da beim alten ein „Ohr“ abgerissen und das zweite angerissen war. Beim Trennen des Lümmelbeschlags vom Baum entdeckten wir mehrer Vogelnester im Baum. Wahrscheinlich hatten wir diese Nester schon ein paar Jahre mit uns herum gefahren.

Luemmelbeschlag1

 Wir haben Unmengen von diesen Nestern aus dem Baum gezogen

Luemmelbeschlag2

 Sogar ein Ei haben wir noch gefunden!

Luemmelbeschlag3

 Das ist der Lümmelbeschlag. Man sieht deutlich das abgebrochene „Ohr“

Luemmelbeschlag4

Der Skipper freut sich, denn im umfangreichen Ersatzteillager an Bord der Anahita gibt es natürlich auch einen zweiten Lümmelbeschlag! Noch jemand eine Frage?

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Die Bordfrau freut sich besonders, denn sie wünscht es sich schon soooo lange, Festmacherketten aus Niro. Endlich sind sie angekommen!

Neue-Festmacherketten

Jetzt macht das Anlegen noch mehr Spaß!.

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Beim Drücken der Hupe kam kein Ton! Also durfte Wolli nochmals in den Besanmast. Nur gut, dass wir Stufen am Mast haben. Jetzt weiss auch jeder, warum wir im Sommer kein Fitness-Studio brauchen.

Hupe1

Das Demontieren der Hupe gestaltete sich ähnlich schwierig wie das Demontieren der Salingsleuchten. Mit allem möglichen Werkzeug bewaffnet, in Plastiktüten rund um den Körper verteilt, kämpft Wolli auf der Saling mit der Hupe. Er gewinnt dann aber und kann die Hupe vom Mast trennen.

Hupe2Hupe in alle Einzelteile zerlegt, geschraubt und wieder zusammengebaut. Und siehe da, die Hupe ist jetzt so laut, sie hört sich an wie die Hupe von Jericho. Jetzt hupen wir genau so laut wie die großen Fähren.

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Jährliche Routinearbeit, den Rumpf Säubern, Polieren und Wachsen, die Aufgabe der Bordfrau

Rumpf-sauber

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 Im letzten Sommer haben wir uns beim Anlegen eine Schramme in die Steuerbordseite gefahren. Natürlich war der 1. Offizier, das ist die Bordfrau, schuld, da sie nicht schnell genug einen Fender zwischen Bordwand und Mauer hilt.

Schramm1Aber der Skipper hat dem 1.Offizier versprochen, die Schramme wieder auszubessern.

Schramme2

Wolli zieht also seinen GFK-Hut auf, baut seine ganze Chemie auf und los geht die Zauberrei.

Schramme3Es wird gespachtelt, geschliffen, gespachelt, geschliffen usw. bis die Schramme nicht mehr zu sehen ist.

Schramme4

Nichts mehr zu sehen, gut gemacht!

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Alles frisch für die neue Saison, die Teppiche werden gekärchert!

Teppiche-kaerchern

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Das Holz am Süllrand musste etwas ausgebessert werden

Suellrand1

Jetzt setzt Wolli den Tischler-Hut auf und los geht es. Mit der Fein-Multifunktionsmaschine geht es ans Werk.

Suellrand2

Eine Fuge wurde mit einer Holzleiste und mit Sika ausgefüllt und alles ist wieder schön!

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Frühjahsputz unter Deck!

Fruehjahrsputz

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Ein neues Obstnetz in der Pantry.

Das alte Netz hatte sehr große Maschen, da fielen die Zitronen immer durch von den Aprikosen ganz zu schweigen.

Netz-Pantry1

Aus einem Relingsnetz bastelte Wolli in acht Stunden ein super schönes Obstnetz

Netz-Pantry2

Jetzt fallen auch keine Zitronen und Aprikosen mehr durchs Netz

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Die fast letzte „Amtshandlung“, Antifouling streichen

Antifouling-streichen

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Anahita ist fertig fürs Wasser! Der Kran kann kommen!

Anahita-fertig

 Schön sieht sie wieder aus!

Kran1

Die letzten Stellen, die von den Stützen bedeckt bzw. der Kiel, auf dem das Schiff stand, werden noch gestrichen, wenn das Schiff schon im Kran hängt

Letzte-Arbeiten

 Und jetzt geht es ab Richtung Wasser

Kran2

 

Kran3

 Gleich wird es kalt und naß!

Kran4So, das war jetzt mal ein Rückblick der letzten fünf Wochen auf dem Bock. Wie anfangs schon erwähnt, haben wir nicht alle Arbeiten dokumentiert aber wir hoffen, dass wir einen kleinen Einblick in unsere Frühjahrsarbeiten geben konnten und dass uns jetzt keiner mehr fragt: „Was macht Ihr denn so lange auf dem Bock?“

9 Gedanken zu „Und nun heißt es arbeiten, arbeiten und nochmals arbeiten

  1. wow, alle achtung !!! war auch sehr spannend zu lesen.
    und ganz toll eure bilderdoku dazu.
    hatte dieses jahr auch viel arbeit. alles lakieren, baum reparieren,
    ein verklemmtes schwert … erst nach dem wässern gemerkt,
    also schiff wieder raus … usw.
    wie hat sich denn voriges jahr die empfehlung von mir gemacht ???
    war alles ok. ?
    wünsche euch eine tolle und erlebnisreiche saison
    liebe grüße aus berlin von
    jochen

  2. ,… ach und den sundowner gabs dieses jahr auch schon.
    habe diese schöne tradition an der müritz eingeführt, im segelclub
    rechlin und röbel.
    … na dann prost !!!

  3. Hauptsache, ihr habt keine Mäuseköttel in der Bilge gefunden. Soll bei anderen Seglern auch schon mal nach langer Winterzeit vorgekommen sein. Da sind Vogelnestchen doch gerade zu niedlich. Aber für ein leckeres Frühstücksrührei hat dieses Eichen ja wohl nicht gereicht – oder war es vielleicht vom Osterhasen. Liebe Grüße und nun viel Spaß bei der Segelei. LG C + S aus Du

  4. Ein zweiter Lümmelbeschlag an Bord dabei. Man fasst es nicht! Solltet ihr jemals einen Wal rammen, habt ihr wahrscheinlich auch noch einen ersatzrumpf mit dabei. 😀

  5. Wolfgang un Babsi,
    ji sünd Lüd, op de man mit Neid kieken kann. Op all de Biller nich eenmal ’n scheeve Snut, blots ümmer lustiges Smustergrienen. Na dat Bekieken vun de Arbeitsbiller müss ick denn aber doch gau wedder op de Galerie vun de Anahita II kieken. Arbeiten is viellicht lustig, tokieken noch lustiger, aver so een Schippstörn is doch wohl dat Lustigste.

    Adjüs, ji beiden Schippers, Mast- un Schotbruch wünsch ick för düt Johr un hartlich Gröten vun de kole Ostsee na de kommodigen griechischen Inseln un ehr warm Water.
    Ick bün Diethard

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