Als wir nach dem besagten Ankermanöver dann am Schwimmsteg festlagen, war uns auch klar, warum nur noch so wenige Schiffe hier angelegt hatten. Der Schwimmsteg bestand aus zwei Teilen und bei einem Wintersturm hatte es den Steg total auseinander gerissen. Die beiden Teile waren jetzt nur noch notdürftig mit ein paar Leinen und Ketten miteinander verbunden.
Eine sehr abendteuerliche Konstruktion, wenn das mal gut geht!
Irgendwelche Löcher im Steg wurden mit losen Platten und Kunstrasen kaschiert.
Wir erwarteten nicht viel Wind und dachten, es wird schon gut gehen.Rita, der 2. Offizier wird nachts irgendwann durch eine quitschendes Geräusch wach. Sie weckt den Skipper. Er schaut nach und kommt wieder unter Deck mit den Worten: „Mädels steht auf, wir schleppen den halben Steg hinter uns her!“ Was war geschehen? Es war ein wenig, wirklich nicht viel Wind aufgekommen und es hatte neben uns noch ein weiteres Schiff angelegt. Das war für den maroden Schwimmsteg einfach zu viel. Wir lösten uns vom Steg oder besser gesagt, von dem was noch übrig war und holten unseren Anker hoch. Plötzlich wieder ein Rucken, der Anker hatte sich wieder in irgendetwas verfangen. Und das mitten in der Nacht! Doch Dank der Sorgleine kamen wir nach ein paar Minuten frei. Wo jetzt anlegen? Am großen Kai, an dem die Ausflugsboote anlegen und dann noch einmal riskieren, dass wir wieder mit unserem Anker irgendwo fest hängen. Wir entschieden uns morgens um 4.00 Uhr für eine Nachtfahrt. Vier Meilen weiter kannten wir eine schöne Bucht. Es war sternenklare Nacht, die Sternschnuppen flogen nur so vom Himmel, unsere Crew war begeistert. Wie heißt es doch immer so schön, kein Nachteil ist so groß, dass er nicht auch einen Vorteil hätte.