Zwölf Jahre waren wir unserer Werft Agmar im Norden von Leros treu. Wir fühlten uns immer wohl und gut aufgehoben. Für den kommenden Winter wurden jedoch die Vertragsbedingungen drastisch verändert. Unter anderem dürfen wir, während der Zeit auf dem Bock, nicht mehr an Bord wohnen. Wir sollten nachts ins Hotel. Alle Arbeiten über und unter Deck sollten wir von der Werft genehmigen lassen. Alles ein Qutasch ! Das haben wir nicht akzeptiert. Also haben wir und viele andere Schiffseigner fluchtartig die Werft verlassen. In Leros gibt es eine zweite Werft. Flugs haben wir hier einen Vertrag für den kommenden Winter unterschrieben. Hier dürfen wir schalten und walten wie eh und je.
Da wir jedoch in der alten Werft unsere eigenen Böcke, Bretter, Treppchen etc., die wir im Frühjahr zum Arbeiten benötigen, stationiert hatten, mussten wir diese Teile erst noch zur neuen Werft transportieren.
Wir machten also bei der alten Werft am Krandock fest und bewaffneten uns mit der Sackkarre, um den „Umzug“ zu bewältigen.
Ca. 400 Meter schleppten wir zwei Böcke, zwei Bretter, ein Treppchen, Kanister, Teppiche und noch so manches Gedöhns bei brütender Hitze zum Schiff
Kurze Pause, der Umzug ist anstrengend bei 28 Grad Lufttemperatur
Natürlich konnten wir es nicht lassen und machten einen Rundgang über das alte Werftgelände. Im vergangenen Oktober, also zum Ende der Saison, standen hier ca. 250 Schiffe. Genau ein Jahr später zählten wir noch 97 Schiffe. Der Schuss ging nach hinten los!
Viel Platz in der alten Werft Agmar!
Gute Entscheidung. So was darf man sich nicht gefallen lassen. Leben und leben lassen, klar, aber das ist einfach nur freche Abzocke.