Die Anahita Crew entdeckt neue Ufer

Es gibt nicht mehr viel Küstenregionen in Griechenland, die wir noch nicht kennen. Die Westseite von Kassandra bis Thessaloniki war noch ein uns unbekannter Küstenabschnitt. Diesen zu erforschen, hatten wir uns für diesen Sommer vorgenommen.

Die ersten beiden Häfen Nea Skioni und Nea Kallikrateia waren sehr nett, sehr griechisch kein ausländischer Tourismus, so wie wir es eigentlich mögen.

Unser nächstes Ziel ist der Hafen Epanomi. Die Tiefenangaben im Hafenhandbuch waren schienen für uns ausreichend zu sein. Das Echolot gab bei der Einfahrt noch 2,40 m an, wir haben 2 Meter Tiefgang, also noch mehr als die berühmte Handbreit Wasser unter dem Kiel. Im Hafen selbst wurde es jedoch immer flacher. Wir entscheiden uns umzudrehen. Beim Drehen kommt Wolli etwas zu weit in den flachen Bereich und schon sitzen wir fest. Wir probieren es mit rückwärts Gas geben, die Anahita rührt sich kein bisschen, die 20 Tonnen sitzen wie einbetoniert. Wir versuchen es damit alle Mann bzw. Frauen von Steuerbord nach Backbord zu springen, kein Erfolg. Es kommt Plan B, eine Leine zum Ufer auszubringen und Anahita daran wieder ins tiefere Wasser zu ziehen. Wer geht ins Dinghy und bringt die Leine aus? Natürlich der „erste Offizier“.

Mit dem Dinghy wird eine Leine zum Ufer gebracht

Ein freundlicher Grieche eilt zur Hilfe

Er nimmt die Leine an und legt sie über einen Poller

Nun wird an Bord die Leine dicht geholt

Jetzt passiert etwas, was eigentlich nicht passieren darf. Auf der Winsch entsteht ein „Überläufer“, d.h. die Leine bekneift sich.

Normalerweise hilft nun nur noch ein Beil. Wolli entscheidet sich jedoch für die Variante 2

Die Leine wird mit einer zweiten Leine abgefangen und auf der zweiten Winsch, man hat ja Gott sei Dank ein paar davon, belegt und dicht geholt

Leine wird auf der zweiten Winsch belegt

Nun ist die Hauptleine entlastet

und der Überläufer kann entfernt werden.

Nach einigen Winschdrehungen neigt sich die  Anahita zur Seite, Wolli gibt rückwärts Gas und die Anahita schwimmt wieder frei.

Diesen Hafen werden wir in unserer Seekarte streichen.

Die nächste Alternative ist der Hafen Nea Michaniona. Er ist riesengroß, an der Innenmole liegt ein Fischtrawler hinter dem anderen. Für uns ist Platz an einer Betonpier die jedoch nicht geschlossen ist sondern der Schwell von der See kann unter der Pier in das Hafenbecken laufen. Wir finden kaum eine Möglichkeit, unsere Festmacher an der Pier zu belegen. Für einen Festmacher müssen wir eine in die Pier eingelassene Badeleiter benutzen. So richtig will es uns hier nicht gefallen, das Schiff macht Bewegungen, dass man im Hafen fast seekrank wird. Kurz vor der Dunkelheit entschließen wir uns, auf einen anderen Platz bei den Fischtrawlern zu verlegen. Crewmitglied Olaf wird an Land geschickt, um uns auf der anderen Seite die Leinen anzunehmen. In der Zwischenzeit hat der Wind aufgefrischt und es wehen so 18 bis 20 Knoten Wind im Hafen, es wird schon dunkel. Wir lichten unseren Anker bzw. versuchen unseren Anker zu lichten. Plötzlich hängt er fest. Wir haben schon die Angst, dass wir in einer Mooringkette liegen. Gott sei Dank ist es aber ein alter, riesengroßer aufgegebener Anker. Irgendwann rutscht er von der Kette und wir sind frei. Danach läuft alles routinemäßig, wir legen an der anderen Seite an und verbringen eine ruhige Nacht.

Am nächsten Morgen sehen wir erst, was für ein hässlicher und dreckiger Hafen es ist. Also dieser Hafen wird auf unserer Seekarte ebenfalls gestrichen.

An dieser Pier hatten wir ursprünglich angelegt

Kutter reiht sich an Kutter

Nichts wie Dreck und Müll im Hafen

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